Eigentlich hatte es nur ein ganz normaler Tanzabend werden sollen, wie ihn die Alten Herren des FC Auggen zwei mal in jedem Jahr durchführten, um die damals recht bescheidene Finanzlage aufzubessern. In einer Fußballversammlung drängte AH-Boß Günter Hofmann darauf, gerade am Samstag nach Fastnacht einen Tanzabend zu organisieren, weil doch an diesem Tag – wie er behauptete – jeder Kerl seine neue Fastnachtsbekanntschaft ausführen müßte; der zahlreiche Besuch und ein guter Umsatz seien hiermit gesichert.

Um die Unkosten niedrig zu halten, wurde der Musikverein Auggen gebeten, zum Tanz aufzuspielen, von dort kam jedoch eine Absage. Dieses Nein und das engagierte Ja von Bürgermeister Erich Läubin hatten Folgen: Der Vogt erinnerte sich an eine 5-Mann-Combo, die in Neuenburg hervorragende Tanzmusik gemacht hatten und nahm die Verbindung selbst auf. 

Wie er die Zusage erwirkte, hat er nie verraten. Jedenfalls wurde eine Sitzung im Bären einberufen, wo er klarstellte, daß die Musik sicher sei und daß man jetzt Nägel mit Köpfen, nämlich eine Auggener Burefasnacht, machen sollte. 

Es seinen zwar nur noch 9 Tage zur Vorbereitung, aber in seinem Kopf habe er eine feste Vorstellung vom Ablauf. Die Anwesenden tataen gut daran, nicht selbst zu denken, geschweige denn zu widersprechen: Der Elferratbestand aus den “Schlawinern“, von denen jeder eine Weinsorte repräsentierte, deren Namen er dann trug. Sodann mußte am Aschermittwoch eine Proklamation der Fasnacht stattfinden wo bei “Ziebelewaie“ und “Härtöpfelsuppe" dien Statuten der Burefasnacht verkündet und die Rechten und Pflichten der 11 Schlawiner festgelegt wurden. Ein feierliches Gelöbnis wurde jedem Mitglied abgenommen. Ja, in die Bütt würde er auch gehen, versprach der Bürgermeister, und fürs erste Jahr sei er auch bereit als “Oberschlawiner“ zu fungieren. 

Von diesem Augenblick an organisierte er in gewohnter Manier jede Einzelheit, gab weder Tag noch nacht Ruhe, jagte die Aktiven zwischen Basel und Freiburg herum und spann den Gedanken weiter.

Woher in den verbleibenden 9 Tagen das Material kam, wie Gerd Gaus die Dekoration in den Griff bekam, wie die Aktiven ihre Vorträge für die Bütt konstruierten, wie schließlich genügend Leute für das gewaltige Programm gefnden wurden, läßt sich heute kaum mehr 
realisieren. 

Da waren ja auch noch 9 Nächte, in denen gemalt, geklebt, gereimt und gesprochen wurde, bis schließlich Proben auf der Bühne stattfinden konnten. Was feststand, war lediglich, daß die “Alten Herren“ die Bewirtung übernehmen und selbstverständlich die Schlußnummer des Programms, das AH-Ballett vorführen würden.

In allen folgenden Jahren haben weit mehrProben stattfinden müssen,bis die Waden einigermaßen in Gleichklang kamen. Damals im ersten Jahr war die Motivation ungemein groß, die Leistungsbereitschaft einmalig und die Begeisterung mitreißend: Die Büttenreden und die musikalischen Nummern ergab zusammen ein Programm, das nicht lauwarm oder mäßig, müde oder abgeguckt genannt werden konnte. 

Die Initiative aller Beteiligten, die Ideen von Bürgermeister Erich Läubin, die Routine in der Durchführung von Festen und der selbstlose Schwung des Anfangs hatte in kurzer Zeit eine Burefasnacht aus dem Boden gestampft, die in weitem Umkreis einzigartig geblieben ist!
 
von Günter Hofmann